Bei uns finden Patienten und Angehörige Informationen zum Thema Herzinsuffizienz
Herzinsuffizienz oder Herzmuskelschwäche beschreibt eine Erkrankung des Herzens. Die fortgeschrittene Herzschwäche betrifft eine Vielzahl von Patienten. Eine intensive Untersuchung und ein individuelles Behandlungskonzept sind für die Genesung unabdingbar.
Unsere zertifizierte Schwerpunktklinik für Herzinsuffizienz bietet unseren Patienten und Patientinnen alle Möglichkeiten einer zielgeführten Behandlung und den damit verbundenen Begleiterkrankungen.
Als erste Klinik im Bereich Bodensee/Oberschwaben sind wir seit 2023 von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) als Schwerpunktklinik für Herzinsuffizienz zertifiziert. Dies setzt hohe Ansprüche an das interdisziplinäre Team unserer Klinik für die Behandlung herzinsuffizienter Patienten. Hierzu gehören strukturierte Diagnostik- und Behandlungspfade, welche sich an den aktuellen Leitlinien orientieren, sowie speziell ausgebildete Schwestern und Ärzte.
Eine zertifizierte Herzinsuffizienz-Schwerpunktklinik ermöglicht rund um die Uhr ein vollumfängliches Diagnostik- und Therapieangebot. Vom Herzultraschall über einen Herzkatheter bis zur Stabilisierung schwer kranker Patienten mit kreislaufunterstützenden Maßnahmen auf unserer HFU-Intensivstation wird eine strukturierte Diagnostik und Behandlung für die Patienten angeboten.
Unsere spezielle „Heart Failure Unit“ (HFU) ist eine Station, auf der wir akut erkrankte Patienten auf höchstem fachlichen und technischen Niveau stabilisieren und weiter behandeln können. Hierfür sind neben der kardiologischen Expertise auch weitere Fachabteilungen des Medizincampus Bodensee sehr wichtig, um ein komplexes Krankheitsbild wie die Herzinsuffizienz umfassend behandeln zu können.
Sollten weitere Therapieoptionen, wie z. B. eine Herztransplantation oder auch eine Kunstherzimplantation für die Behandlung notwendig sein, erfolgt eine Verlegung in unser kooperierendes „überregionales HFU-Zentrum“.
Da es sich bei der Herzinsuffizienz um eine chronische Erkrankung handelt, muss die engmaschige Betreuung auch nach dem stationären Aufenthalt gegeben sein. Dies wird durch eine enge Verzahnung der stationären und ambulanten Behandlung mit den Hausärzten und Kardiologen gewährleistet.
Ein wichtiger Baustein bei der ambulanten Behandlung herzinsuffizienter Patienten stellt die spezialisierte Herzinsuffizienz-Ambulanz unter der Leitung von Dr. med. Daniel Stierle dar. Dies ist eine hochspezialisierte Ambulanz zur Betreuung und Behandlung von Patienten mit ausgeprägter Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Vor allem Patienten, welche gerade erst aus der stationären Behandlung entlassen wurden, müssen engmaschig weiterbetreut werden, um schnell eine optimale Therapie etablieren zu können. Hierbei geht es nicht nur um die medikamentöse Therapie, sondern auch um andere Therapieformen, wie beispielsweise die Implantation eines Defibrillators oder einer kardialen Resynchronisationstherapie (CRT) sowie speziellen Eingriffen an defekten Herzklappen.
Für jeden Patienten wird so ein individuelles und für ihn optimales Therapiekonzept erstellt. Wir freuen uns, dieses Angebot, in enger Absprache mit den niedergelassenen Kardiologen, in unserer Ambulanz anbieten zu können. Ziel ist es hierbei, eine weitere Stabilisierung der Erkrankung und eine Steigerung der Lebensqualität zu erreichen sowie weitere Krankenhausaufenthalte möglichst zu vermeiden.
Heart Failure Nurses (Spezialisierte Herzinsuffizienz-Assistenz) als wichtiges Bindeglied zwischen stationärer und ambulanter Versorgung
Neben der fachärztlichen Betreuung in der Ambulanz spielt auch die Mitbetreuung der Patienten durch unsere spezialisierten Herzinsuffizienz-Schwestern (Heart Failure Nurses) eine wichtige Rolle. Durch ihre spezielle Weiterbildung und Zertifizierung (DGK) sind sie im Umgang mit herzinsuffizienten Patienten sehr gut geschult.
Bereits während des stationären Aufenthaltes lernen die Patienten unsere Herzschwäche-Schwestern kennen, so dass bereits ein fester Ansprechpartner nach Entlassung aus dem Krankenhaus für die Patienten zur Verfügung steht. Durch regelmäßige telefonische Kontakte mit den betroffenen Patienten wird sichergestellt, dass eine weitere Optimierung der eingeleiteten Therapie erfolgen kann. Bei den Telefonaten werden neben dem aktuellen Befinden auch wichtige Verlaufswerte wie z. B. Puls, Blutdruck und Gewicht abgefragt. Hiernach kann dann entschieden werden, ob eine Steigerung der Medikamente zur weiteren Stabilisierung der Erkrankung möglich ist oder ob es sich sogar um eine drohende Verschlechterung der Erkrankung handelt. Durch eine umgehende Einleitung von geeigneten Maßnahmen kann dann ggf. eine erneute Krankenhausaufnahme verhindert werden.
Aber nicht nur unmittelbar medizinische Maßnahmen gehören zum Arbeitsfeld unserer Herzschwäche-Schwestern, sondern auch Beratungen bzgl. Rehabilitationsmaßnahmen oder die Kommunikation mit Kranken- und Pflegekassen sowie mit den weiterbehandelnden Ärzten und Pflegeeinrichtungen.
Das Ziel der zertifizierten Schwerpunktklinik für Herzinsuffizienz ist es, unsere betroffenen Patienten in einem kollegialen Netzwerk aus Haus- und Fachärzten sowie Spezialabteilungen in enger Absprache optimal zu betreuen, um eine Stabilisierung der Erkrankung sowie eine Steigerung der Lebensqualität zu erreichen und weitere Krankenhausaufenthalte möglichst zu vermeiden.