Perinatalzentrum / Früh- und Neugeborenen-Intensivstation (PG20)
Frühgeborene und kranke Neugeborene werden auf der neonatologischen Intensivstation PG20 versorgt.
Unsere Kinderklinik betreut als anerkanntes Level II-Perinatalzentrum Frühgeborene ab einem Reifealter von 29+0 Schwangerschaftswochen.
Jährlich werden bei uns ca. 900 Neugeborene auf der Wochenstation betreut, die Zahl der intensivmedizinisch betreuten Früh- und Neugeborenen liegt bei ca. 300 pro Jahr.
Zu den Aufgaben der Neonatologie gehören alle Bereiche rund um das Neugeborene. Angefangen von der Beratung werdender Eltern, der Betreuung von Mutter und Kind im Kreißsaal und auf der Wochenstation, bis hin zur Erstversorgung und intensivmedizinische Betreuung von Früh- und Neugeborenen.
Die Station befindet sich im Mutter-Kind-Zentrum direkt neben dem Kreißsaal, dem Operationssaal der Geburtshilfe sowie der Wochenstation. Unnötige und belastende Transportwege entfallen daher, wir können eine schnelle und schonende Versorgung der Kinder nach der Geburt gewährleisten.
Durch enge interdisziplinäre Kooperation und Absprache zwischen Hebammen, Geburtshelfern, Schwestern und Ärzten ist ein kontinuierlicher Informationsaustausch zur Optimierung der Patientensicherheit möglich.
Unser Ziel ist es, kompetente, evidenzbasierte und menschennahe Medizin für die Kleinsten und ihre Eltern anzubieten.
Nicht nur unsere moderne technische Ausstattung, sondern auch die fachliche Qualifikation und langjährige Erfahrung unserer Mediziner und Kinderkrankenschwestern im Bereich der Intensivpflege gewährleisten, dass die Kleinsten optimal betreut sind.
Ein engagiertes Pflegeteam setzt liebevoll und kompetent das Betreuungskonzept EFIB (Entwicklungsfördernde Familienzentrierte Individuelle Betreuungskonzept für Früh- und Neugeborene) gemeinsam mit den Eltern um. Dieses Konzept wurde in der Uniklinik Heidelberg erarbeitet und beruht auf den Erkenntnissen der Neuropsychologin Heidelise Als (NIDCAP). Ein sehr großer Teil der Entwicklung des Gehirns findet zwischen der 23. und 40. Schwangerschaftswoche statt. Während dieser sensiblen Phase sind die Kinder nicht mehr im Mutterleib, sondern werden in Inkubatoren oder Wärmeeinheiten gepflegt. Da die Entwicklung von unterschiedlichen Reizen, die nicht physiologisch sind, geprägt wird, besteht das Risiko einer Fehlentwicklung. Daher haben wir Maßnahmen aus dem EFIB Konzept auf unserer Neonatologie implementiert. Diese Maßnahmen sollen die Langzeitentwicklung der Kinder verbessern und einen kürzeren Klinikaufenthalt ermöglichen. Die Pflege wird dem Rhythmus des Kindes angepasst, um unnötigen Stress für die Kleinen zu vermeiden. Die Pflegekräfte lagern die Kinder in Nestchen, so spüren Sie die Grenzen Ihres Körpers, ähnlich wie im Bauch der Mutter. Gegen Lärm und Licht werden die Kleinen abgeschirmt.
Unsere Kinder sollen während Ihres Aufenthalts keine Schmerzen spüren. Dafür sorgt das gesamte Team mit Unterstützung einer speziell fortgebildeten Pflegefachkraft.
Bei kranken Früh- und Neugeborenen ist oftmals die Unterstützung von wichtigen Körperfunktionen (z.B. der Atmung) nötig. Diese Unterstützung wird dem Bedarf der Kinder individuell angepasst, wobei gilt: Immer nur so viel Unterstützung wie nötig!
Wir wünschen uns, dass Eltern und Kind(er) möglichste viel Zeit miteinander verbringen können. Deshalb ermöglichen wir es den Eltern, rund um die Uhr bei ihrem Kind zu sein (Ausnahme: Schichtübergabe).
Unter Anleitung der Pflegefachkräfte werden Sie in die Versorgung Ihrer Kinder einbezogen.
Gemeinsame Ruhezeiten von Mutter (Vater) und Kind mit Haut-zu-Haut Kontakt (Känguruhing) wird frühestmöglich nach Geburt ermöglicht.
Die ideale Ernährung für kranke Früh- und Neugeborene ist die Muttermilch. Dies gilt besonders für kleine Frühgeborene, bei denen die Milch schonend aufbereitet wird (Pasteurisierung). Wir haben eine zertifizierte Stillspezialistin bei uns auf Station., Bei Fragen rund um Stillen kommen Sie gerne auf uns zu
Die Kinderklinik Friedrichshafen ist Mitglied des Netzwerks der Arbeitsgemeinschaft Ulm (ARGE Ulm).
Leistungsspektrum
Alle Bereiche rund um das Neugeborene:
- Beratung werdender Eltern
- tägliche Beratungsgespräche, Vorsorgeuntersuchungen
- Pulsoxymetrie- Screening (Herzfehler- Screening)
- Hör- Screening (TEOAE, BERA)
- Erstversorgung von Früh- und Neugeborenen
- bei Risikogeburten ist selbstverständlich ein Kinderarzt, ggf. auch ein spezialisiertes Team im Hintergrund anwesend
- bei Indikation ist jederzeit eine Sonografie von Herz, Niere und Bauchorganen, Schädel und Hüfte möglich
Für kranke Kinder/ Neu- und Frühgeborene:
- 16 Plätze für Neu- und Frühgeborene und vier Betten für Begleitmütter
- hochspezialisierte Therapie von schwerstkranken Neugeborenen mit lebensbedrohlichen Infektionen und extremer Frühgeburtlichkeit an sechs Intensivbehandlungsplätzen
- Intensivmedizinische Betreuung von schwerstkranken Kindern vom Kleinkind bis zum Jugendalter im Großkinder-Intensivbereich an zwei Intensiv-Behandlungsplätzen
- Neugeborenen-Notarztdienst für den Bodenseekreis (Transportinkubator) luft- und bodengebundener Transport
Auf der Neugeborenen- und Frühgeborenen-Station gibt täglich ab etwa 8:30 Uhr eine Oberarzt-Visite.