Das Herzklappenzentrum Bodensee-Oberschwaben
Was ist Mitralklappen-Insuffizienz und wie wirkt sie sich aus?
Die Mitralklappe befindet sich zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer. Bei einer hochgradigen Undichtigkeit fließt das Blut wieder zurück in den linken Vorhof und steht damit nicht dem Körperkreislauf zur Verfügung. Symptome dafür sind Abgeschlagenheit, Leistungsminderung, Schwäche und allen voran Luftnot unter Belastung.
Wie wird sie diagnostiziert?
Eine Mitralklappen-Insuffizienz kann über die Ultraschall-Untersuchung des Herzens (Echokardiografie) festgestellt werden.
Die Therapie: die MitraClip-Methode
Bei Patienten mit einer hochgradigen Undichtigkeit (Insuffizienz) der Mitralklappe kann die MitraClip-Therapie angewendet werden.
Die Mitralklappe besteht aus zwei Segeln. Bei einer hochgradigen Undichtigkeit können die beiden Segel – ähnlich wie bei einem undichten Ventil – nicht mehr zwischen den beiden Herzkammern abdichten. Mit dem MitraClip werden diese beiden Segel zusammen geheftet, sodass die Undichtigkeit erheblich reduziert wird.
Ob dieses Verfahren eingesetzt werden kann, wird durch eine genaue Beurteilung der beiden Segel der Mitralklappe mittels einer Schluckecho-Untersuchung (transösophageale Echokardiografie) festgestellt.
Wie wird der MitraClip eingesetzt?
Dieser Eingriff (MitraClip) erfolgt mittels Schluckecho (transösophageale Echokardiografie), der Eingriff wird in einer Vollnarkose durch den Anästhesisten (Narkosearzt) durchgeführt. Über die Leiste wird der MitraClip mit einem speziell steuerbaren Katheter in den linken Vorhof eingebracht. Er zieht nach Platzierung die beiden Segel zusammen. In ausgeprägten Fällen kann ein zweiter oder selten auch ein dritter MitraClip nebeneinander eingesetzt werden, um ein optimales Ergebnis zu erhalten. Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt.
Was sind die Vorteile?
Neueste Studien haben gezeigt, dass bei einer hochgradigen Mitralklappen-Insuffizienz und eingeschränkter Pumpfunktion der linken Herzkammer durch die MitraClip-Therapie die Häufigkeit stationärer Krankenhausaufenthalte aufgrund einer dekompensierten Herzschwäche (Herzinsuffizienz) erheblich reduziert wird. Zudem wird die Überlebensprognose auf lange Sicht erheblich verbessert.