Prof. Dr. Volker Wenzel, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Medizin Campus Bodensee, ist einer der BANIS-Organisatoren. Bild: MCB

Prof. Dr. med.
Volker Wenzel

Chefarzt und Zentrumsdirektor
Dr. med. Christiane Schwickert

Dr. med.
Christiane Schwickert

Oberärztin
Die Klinik Tettnang wurde mit der anerkannten Zertifizierung "Certkom – Qualifizierte Schmerztherapie" ausgezeichnet.
Qualifizierte Schmerztherapie Klinik Tettang - Certcom

Schmerztherapie

Akute Schmerzen

Schmerzen sind nicht nur sehr unangenehm, sie haben auch einen negativen Einfluss auf den Heilungsverlauf. Während eines Eingriffs sorgt unser Anästhesieteam dafür, dass Sie keine Schmerzen spüren. Nach der Operation ist das Auftreten von Schmerzen sehr unterschiedlich ausgeprägt und hängt im Wesentlichen von der Art des Eingriffs und dem individuellen Schmerzempfinden ab. In dem Zeitraum nach einer Operation ist eine gute Schmerzbekämpfung sehr wichtig: Sie sollen sich schnell wieder bewegen und schmerzfrei tief durchatmen können. So werden Komplikationen nach Operationen minimiert und gerade deswegen ist eine gute Schmerztherapie von großer Bedeutung.

Professionelle Schmerztherapie aus erfahrener Hand

Um Schmerzen auf ein Minimum zu senken, nutzen wir sowohl Medikamente als auch spezielle regionalanästhesiologische Verfahren. Durch mehrfach tägliche Erfassung der Schmerzstärke, Visiten durch einen Schmerztherapeuten und eine individuelle Betreuung kann eine frühere Mobilisation erreicht werden, das Wohlbefinden verbessert und der Heilungsprozess verkürzt werden. Chronische Schmerzen können so in der Regel verhindert werden.

Individuelle Schmerztherapie

In unserem Klinikum besprechen die Anästhesisten mit Ihnen vor der geplanten Operation, welches Schmerztherapieverfahren für Sie am sinnvollsten und geeignetsten ist.

Akutschmerzdienst

Nach großen, schmerzhaften Operationen werden unsere Patienten in den ersten Tagen nach einer Operation von unserem Akutschmerzdienst mitbetreut – dadurch gewährleisten wir Ihnen eine individuelle Schmerztherapie.

Patientenkontrollierte Schmerztherapie: Es liegt in Ihrer Hand

Bei Operationen, bei denen mit einem längeren und höheren Schmerzmittelbedarf zu rechnen ist, können Sie eine sogenannte patientenkontrollierte Schmerzpumpe (PCA) erhalten. Diese Pumpe ist mit einem Schmerzmittel gefüllt und wird an den Infusionszugang angeschlossen. Damit können Sie sich schon bei zunehmenden Schmerzen jederzeit über eine einfache Knopfbedienung selbständig Schmerzmittel mit prompter Wirkung verabreichen. Durch individuell programmierbare Sicherheitsgrenzen wird eine Überdosierung sicher verhindert.

 

Übergabe des Zertifikats "Qualifizierte Schmerztherapie Klinik Tettnang" beim Deutschen Schmerzkongress in Mannheim am 19.10.2018. Bild: m:con
Übergabe des Zertifikats "Qualifizierte Schmerztherapie Klinik Tettnang" beim Deutschen Schmerzkongress in Mannheim am 19.10.2018.
Bild: m:con

Regionale Schmerzbekämpfung

Häufig führen wir auch regionale Schmerzbehandlungen durch. Bei einem regionalen Schmerztherapieverfahren wird über einen sehr dünnen Katheter ein lokales Betäubungsmittel direkt an die Nerven abgegeben, die das Operationsgebiet mit Schmerzfasern versorgen.  Es gelangen keine Medikamente in das Gefäßsystem. Auch hier können Medikamente über eine Infusionspumpe kontinuierlich abgegeben werden. Im Gegensatz zu einer systemischen Schmerztherapie sind die Begleiterscheinungen der gegebenen Medikamente geringer.  Mit solchen Kathetertechniken können wir beispielsweise eine gezielte Schmerztherapie des Armes oder eines Beines durchführen.

Ein Beispiel: Die Periduralanästhesie bei Eingriffen im Bauchraum  

Bei größeren Eingriffen im Bauchraum nutzen wie regelmäßig die Vorteile eines Periduralkatheters. Bei dieser Technik, die auch in der Schmerztherapie zur Geburt sehr verbreitet ist, bringen wir über einen haarfeinen Katheter im Bereich der Wirbelsäule ein örtliches Betäubungsmittel in niedriger Konzentration an die Nerven, die den Bauchraum mit Schmerzfasern versorgen.

Diese Schmerzausschaltung nutzen wir schon während der Operation, vor allen Dingen aber danach: Über Tage wird ein niedrig dosiertes Schmerzmittel an die Nerven gegeben. Der Schmerz wird dort geblockt, wo er entsteht. Zur Kontrolle der Schmerzbehandlung und individuellen Anpassung gibt es in unserer Klinik einen Akutschmerzdienst der Anästhesiologie – dieser ist für Sie durchgehend erreichbar.  Zudem besucht Sie täglich ein Arzt sowie eine Fachpflegekraft und widmet sich nur den Fragen Ihrer Schmerztherapie.

Chronische Schmerzen

Von einer chronischen Schmerzerkrankung spricht man, wenn die Schmerzen länger als 6 Monate bestehen und der Schmerz keine physiologische Bedeutung mehr hat. Er hat nicht nur seine Warnfunktion verloren, sondern schädigt den Körper im Sinne einer eigenständigen Erkrankung. Bei den betroffenen Patienten kann die Lebensqualität deutlich eingeschränkt sein. Die Erkrankung kann bis zum Verlust des Arbeitsplatzes, von Hobbys oder des Freundeskreises kommen.

Die Schmerzbehandlung

Die Schmerzbehandlung erfolgt hier durch ein multiprofessionelles interdisziplinäres Team bestehend aus Schmerztherapeuten, Psychologen und Physiotherapeuten. So erzielen wir einen möglichst großen Behandlungserfolg und verhindern, dass die Schmerzen chronisch werden.

Patienten mit chronischen Schmerzen

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