Karriere, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Innere Medizin und Gastroenterologie
Zeitlich und inhaltlich strukturiertes Weiterbildungsprogramm zur Erlangung der Facharzt-Bezeichnung „Innere Medizin und Gastroenterologie“
Monat 1-2:
Stationstätigkeit auf der Station mit allgemeininternistischen und gastroenterologischen Patienten
- Vorstellung der Fachabteilungen des Krankenhauses
- Einführung in die Hygienestandards
- Einführung in den Strahlenschutz (Kenntniskurs)
- Einweisung Transfusionswesen
- Qualitätssicherung und –management (SIRS)
- Einführung in die EDV (KIS, Intranet, E-Mail)
- Grundlagen des Datenschutzes
- Vermittlung von Grundkenntnissen und der elementaren Arbeitsabläufe
- Dokumentation und Aktenführung
- Gesprächsführung und Einbeziehung von Angehörigen
- Patientenaufklärung und deren Dokumentation
- Aufnahme- und Entlassungsprozeduren
- Visiten
- Einführung in die Stationsarbeit
Monat 2-6:
- Aufnahme der Patienten (Blutabnahme, Anamneseerhebung, körperliche Untersuchung und Briefschreibung)
- tägliche Visite und Therapieplanung (einschließlich differenzierter Arzneimitteltherapie und Anordnung von notwendiger Diagnostik)
- Veranlassung und Interpretation von Laboruntersuchungen
- Erkennung und Behandlung von nichtinfektiösen, infektiösen, toxischen, und neoplastischen sowie von allergischen, immunologischen, metabolischen, ernährungsabhängigen und degenerativen Erkrankungen auch unter Berücksichtigung der Besonderheiten dieser Erkrankungen im höheren Lebensalter
- Indikationsstellung, sachgerechten Probengewinnung und – behandlung für Laboruntersuchungen und Einordnung der Ergebnisse in das jeweilige Krankheitsbild
- Geriatrische Syndrome und Krankheitsbilder einschließlich der Pharmakotherapie im Altersentsprechender Herz-Lungenbefund. Indikationsstellung und Überwachung physikalischer Therapiemaßnahmen
- Gebietsbezogene Arzneimitteltherapie
- Schmerztherapie
- Gespräche mit Patienten und Angehörigen
- Erkennen und behandeln von Notfällen sowie lebensbedrohlicher Situationen inklusive Reanimation
- Teilnahme an den Bereitschaftsdiensten im Haus
- Einführung in den Ultraschall
- Einführung in Punktionen von Aszites, Pleura sowie Lumbalpunktionen, Knochenmarkpunktionen inklusive Knochenmarkstanzbiopsien
- Regelmäßige Teilnahme an den Tumorkonferenzen
Monat 6-12:
- Erste Rotation auf die Zentrale Notaufnahmestation
o Erkennen von akuten und lebensbedrohlichen Krankheitsbildern
o Therapeutische Erstmaßnahmen
o Erstellung von Behandlungsplänen
Monat 12-18:
Stationstätigkeit auf der Station mit allgemeininternistischen und gastroenterologischen Patienten
Zusätzlich bzw. ergänzend zu den oben genannten Tätigkeiten:
- Hygienestandards in der Endoskopie
- Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge bei endoskopischen und anderen interventionellen Untersuchungen
- Sedierung in der Endoskopie
- Standards in parenteralen und enteralen Ernährungsprogrammen
- Ernährungsberatung und Diätetik bei speziellen Erkrankungen des Verdauungstraktes, insbesondere bei CED, Pankreaserkrankungen, Kurzdarmsyndrom
- Einführung in die fortgeschrittene abdominelle (Nativ-)Sonographie incl. Darmsonographie und Duplexsonographie abdomineller und retroperitonealer Gefäße
- Zunächst Assistenz bei Untersuchungen, dann ständige Supervision durch OA/CA, bis zur selbständigen Durchführung unter ständiger Verfügbarkeit eines erfahrenen Untersuchers
Monat 18-24:
- Rotation in die Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und internistische Intensivmedizin
Monat 24-30:
- Rotation in die interdisziplinäre Intensivstation
Monat 30-36:
- Zweite Rotation auf die Zentrale Notaufnahmestation
o Erkennen und selbständige Therapie von kardiologischen, pneumatologischen und gastroenterologischen akuten Krankheitsbildern
Monat 36-42:
- Rotation in die Facharztkompetenz Hämato-Onkologie (Dr. Dirk Winkler)
Monat 42-54:
Stationstätigkeit auf der Station mit allgemeininternistischen und gastroenterologischen Patienten
Zusätzlich bzw. ergänzend zu den oben genannten Tätigkeiten:
- Einführung in die Ösophago-Gastro-Duodenoskopie
- Assistenz bei ÖGD´s
- Anschließend ständige Supervision durch OA/CA bei Durchführung von ÖGD´s
- Nach Feststellen einer korrekten Untersuchungstechnik durch den Weiterbildungsermächtigten und die Oberärzte Beginn mit selbständig durchgeführten ÖGD´s, wobei für Probleme, Befunddemonstration, und für Interventionen ständig ein erfahrener Endoskopiker verfügbar ist
- Einführung in die sonographisch gesteuerten Punktionen und Interventionen, z.B. Ascitespunktionen und insbesondere sonographisch assistierte Leberparenchympunktionen sowie sonographisch gezielte Punktionen solider und zystischer Raumforderungen
- selbständige Durchführung unter OA/CA-Supervision
Monat 54-60:
- Rotation in die Facharztkompetenz Hämato-Onkologie (Dr. Dirk Winkler)
Monat 60-72:
Stationstätigkeit auf der Station mit allgemeininternistischen und gastroenterologischen Patienten
Zusätzlich bzw. ergänzend zu den oben genannten Tätigkeiten:
- Interventionen bei ÖGD´s und Ileokoloskopien
o Assistenz bei PEG-Anlage, endoskopischer Blutstillung (Injektion, Clip, APC, Nanopulver, etc.), Thermo- und APC-Koagulation, Varizenligatur, Histoacryltherapie, Fremdkörperentfernung, Polypektomie, Mucosektomie, Bougierung, Ballondilattaion, Implantation von Kunststoff- und selbstexpandierenden Metallstents
o Bei wachsendem praktischen Erfahrungsstand zunehmende selbständige Durchführung unter OA/CA-Supervision
- Einführung in die endoskopisch-retrogrde Cholangio-Pancreaticographie (ERCP)
o Assistenz bei ERCP´s
o Vertiefung fachbereichsbezogener Strahlenschutz
o Anschließend ständige Supervision durch OA/CA bei Durchführung von Untersuchungen, zunächst Erlernen des Umgangs mit der Seitoptik, dann Papillenintubation, und mit steigender Erfahrung auch therapeutische Maßnahmen wie Sphinkterotomien, Korb/Ballon-Steinextraktion, Lithotrypsien, Dilataionen, Stenteinlagen, nasobiliärer Sondeneinlage, Radiofrquenzablation im Gallengang
- Einführung in die Endosonografie
o Assistenz bei Endosonographien des oberen und unteren Verdauungstraktes
o Anschließend Durchführung von Untersuchungen mit ständiger Supervision durch OA/CA
o Zunehmende aktive Teilnahme an und Durchführung von EUS-kontrollierten Punktionen und Interventionen unter ständiger Supervision durch OA/CA
- Einführung in die Dünndarm-Videokapselendoskopie
o Zunächst Assistenz bei Untersuchungen, dann supervidierte (CA/OA) Durchführung und Befundung von Untersuchungen incl. Indikationsstellungen und Befundinterpretationen im klinischen Kontext
Im gesamten Zeitraum der Ausbildung erfolgen stationsdienstbegleitend folgende Maßnahmen:
- Auf den Untersuchungsplänen in Endoskopie und Sonographie werden die Weiterbildungsassistenten verbindlich eingeteilt.
- Regelmäßig in halbjährlichen Abständen erfolgen Mitarbeitergespräche, in denen die bisherige Ausbildung bzgl. Zielerreichung diskutiert und die angestrebten Untersuchungszahlen mit den bislang erfolgten abgeglichen werden.
- Regelmäßige abteilungsinterne Fortbildungen, Teilnahme an gebietsbezogenen Fortbildungsmaßnahmen und Kongressen (z.B. DGVS-Jahrestagung, Gastro-Update, Endoskopie-Kongresse)
- Mitbetreuung von akuten gastroenterologischen/hepatologischen Krankheitsbildern auf der Intensivstation incl. aktiver Teilnahme an der dazugehörigen invasiven Diagnostik und Therapie
- Neben den o.g. Kenntnissen und Fertigkeiten bei apparativen Untersuchungsverfahren und den allgemeinen Krankheiten der Verdauungsorgane einschließlich Leber und Pankreas sollen u.a. folgende weitere Weiterbildungsinhalte vermittelt werden:
- Erkennung und Behandlung der schwerpunktbezogenen Infektionskrankheiten, z.B. Virushepatitis, bakterielle Infektionen des Intestinaltrakts
- Erkennung und konservative Behandlung von proktologischen Erkrankungen in Abgrenzung zu invasiven Therapieverfahren
- Interdisziplinäre Indikationsstellung zu chirurgischen, strahlentherapeutischen und nuklearmedizinischen Behandlungsverfahren
- Teilnahme an der wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenz
- Diagnostik, Stadieneinteilung und Therapie maligner Erkrankungen mit Schwerpunkt im Bereich der gastrointestinalen Tumore
- Gebietsbezogene medikamentöse Tumortherapie