22. November 2023
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Weltfrühgeborenentag - Besonderer Tag für kleine Kämpfer

In Deutschland kommt fast jedes zehnte Kind zu früh und damit vor der vollendeten 37sten Schwangerschaftswoche auf die Welt. Viele Frühgeborene müssen sofort intensivmedizinisch betreut werden - eine besondere Herausforderung für Klinikpersonal und Eltern.

17. November

Am 17. November wird weltweit der Zufrühgeborenen gedacht. Die Klinik für Kinder und Jugendliche des Klinikums Friedrichshafen beteiligte sich zum zweiten Mal an der bundesweiten Aktion, um auf die besonderen Bedürfnisse und Herausforderungen von Frühgeborenen und deren Familien aufmerksam zu machen.

Foyer ganz in lila

Das Foyer des Mutter-Kind-Zentrums (Mukiz) des Klinikums Friedrichshafen ist an diesem Tag in lilafarbenes Licht getaucht, der weltweiten Farbe für Frühchen („Purle for Preemies“). Der Geruch von Kaffee und frisch gebackenen Waffeln liegt in der Luft und verstärkt noch die wohlig-warme Atmosphäre, die auch die vielen bunten Papierlampen an der Decke und die „Der kleine Prinz“-Motive zaubern.

Neonatologie, Level II

Neben Ärzten und Pflegepersonal der neonatologischen Intensivstation (PG 20) sind zahlreiche Eltern, deren Baby in diesem Jahr zu früh auf die Welt gekommen ist und im Mukiz betreut wurde, der Einladung gefolgt. Kinderkrankenschwester Conny Kallsen, die diesen Tag organisiert hat, demonstriert an einer winzigen originalgetreuen Babypuppe, die in einem Inkubator (Brutkasten) liegt, wie die Frühchen „verkabelt“ werden.

“Herzenssache”

Große Schautafeln geben Auskunft über Zahlen und Fakten rund um das Thema Frühgeburt. Am Stand des Vereins „Herzenssache - Nähen für Sternchen und Frühchen“ gibt es spezielle Kleidung für Frühgeborene.

100 Frühgeborene jährlich

Im Klinikum Friedrichshafen kommen jährlich zwischen 300 und 350 Kinder auf die Früh- und Neugeborenen-Intensivstation, etwa 100 davon sind Frühgeborene von denen bis zu 20 unter 1500 Gramm wiegen, informiert Dr. Steffen Kallsen, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche. „So wie Kinder keine kleine Erwachsene sind, sind Frühgeborene keine kleine Reifgeborene. Sie erfordern ein besonderes System: besondere Menschen, auch besondere Eltern, die sich um sie kümmern“, erklärt Dr. Kallsen zu Begrüßung. Zwei Oberärzte und 25 Pflegekräfte mit zum Teil jahrzehntelanger Berufserfahrung sorgten sich „jeden Tag mit viel Engagement“ um die kleinen Patienten.

Betreuung zu Hause

„Die beiden haben ordentlich Power. Die ersten ein, zwei Wochen zu Hause waren die Hölle“, gestehen Zwillingseltern Tanja und Martin Rosenberger. Ihre beiden Söhne Matteo und Ben kamen Anfang August zehn Wochen zu früh, mit 1480 und 1610 Gramm, auf die Welt. Sieben Wochen lang wurden sie auf der PG 20 betreut. Mittlerweile haben die beiden kleinen Kerle ordentlich zugelegt und auch ein gewisser Schlafrhythmus hat sich eingestellt.

Stiftung Liebenau

Für Fälle dieser Art bietet die Stiftung Liebenau in Kooperation mit dem MCB und der Oberschwabenklinik ein speziell ausgebildetes Nachsorgeteam, das die jungen Eltern in der ersten Zeit zu Hause begleitet, an.