13. Januar 2025
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Nachhaltigkeits-Projekte in Pädiatrischer Psychosomatik des Klinikums

Doris Brehm (rechts) und ihre Kollegin Tanja Wocher präsentieren drei gerettete und kreative gestaltete Holzstühle auf der Terrasse der Pädiatrischen Psychosomatik des Klinikums. Bild: MCB

Ein Spaziergang am Morgen zum Munterwerden und einer am Nachmittag zum „Frische Luftschnappen“ gehören zum festen Tagesablauf der Pädiatrischen Psychosomatik, einer Sektion der Klinik für Kinder und Jugendliche des Klinikums Friedrichshafen.

Diese Stühle müssen wir retten

Bei einem dieser Spaziergänge ließen die begleitenden Pflegefachkräfte einmal mehr ihre Blicke schweifen. So entdeckten sie in einem großen Container auf dem Wirtschaftshof des Klinikums jede Menge stabile Holzstühle und gleich war klar: „Diese Stühle müssen wir retten“, erinnert sich Doris Brehm. Nichts sprach dagegen und so war das „Stuhlprojekt“ der PG 10 geboren – abschleifen, Ideen sammeln und die Frage klären, ob die Serviettentechnik, Acrylfarben, Spraydosen oder Mix-Media-Technik ausprobiert werden.

Kreativität trotz beschränktem Budget

Die sechs jungen psychosomatisch erkrankten Patienten machten sich an die Arbeit und kreierten ganz individuelle Stühle. Trotz ihres Alters sind die Stühle einfach Hingucker, drei auf dem Flur vor den Therapeutenzimmern und so mancher Besucher zögert kurz, bevor er oder sie sich hinsetzt. „Wir haben das Beste aus ihnen gemacht“, freut sich Doris Brehm. Ihr und den Kollegen in ihrem kreativen Team ist es wichtig, trotz beschränkten Budgets Angebote für die Patienten machen zu können, die diese begeistern.

So wurde aus einer alten hölzernen Kabeltrommel, die sich auch in einem Container fand, und Kronkorken ein sehenswerter Beistelltisch, werden aus Euro-Paletten Sitzgelegenheiten und aus Stoffresten die schönsten Lieblingstiere genäht.

„So viele Jugendliche sind talentiert“, sagt Doris Brehm. Als Kinderkrankenschwester arbeitete sie lange in einer integrativen Tageseinrichtung. Seit vor 14 Jahren die Pädiatrische Psychosomatik im Mutter-Kind-Zentrum eröffnet wurde, ist sie dabei. Ihr und ihren Kolleginnen ist es wichtig, die hier stationär untergebrachten Jugendlichen zu begleiten und zu unterstützen, ihre Qualitäten zu suchen und hervorzuheben. Da die Kinder und Jugendlichen mehrere Wochen auf der PG 10 bleiben, ist ein intensiver Kontakt zwischen Betreuern und Patienten möglich, können Beziehungen durch gemeinsame Tätigkeiten und Projekte aufgebaut werden. Darauf zielt das Behandlungskonzept ab und dass dazu auch Kochen und Backen gehören, gefällt allen, nicht nur in der Vorweihnachtszeit.