02. Dezember 2024
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„Heart Failure Unit“ – Auf Patienten mit Herzinsuffizienz spezialisiert

Starkes Netzwerk bei Herzschwäche

Dr. Daniel Stierle und unsere drei „Heartfailure Nurses“ am MCB (von links) Sandra Kramer, Sylvia Metzdorff und Rebecca-Ann Garman. Bild: MCB

Oft ist es die Atemnot, die als Erstes signalisiert, dass das Herz nicht mehr richtig pumpen kann. Die Organe werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, der Betroffene wird schlapp, der Körper lagert Wasser ein. Im Extremfall kommt es zu einem Pumpversagen mit Schock. Viele der betroffenen Herzinsuffizienz-Patienten benötigen dann eine dauerhafte medikamentöse Behandlung, die das Herz entlastet und stabilisiert.

Volkskrankheit

Die Herzinsuffizienz ist eine Volkskrankheit und die Zahl der Betroffenen steigt ständig an. Ursächlich sind beispielsweise Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt, Rhythmusstörungen oder Herzmuskelentzündungen.

Herzinsuffiziente Patienten werden seit langem in der Friedrichshafener Klinik für Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin behandelt und versorgt. Basierend auf den hohen Qualitätsstandards ist die Klinik mittlerweile als Herzinsuffizienz-Schwerpunktklinik von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert und betreibt eine „Heart Failure Unit“  (HFU).

Schwerpunktklinik Herzinsuffizenz

Herzschwäche, auch Herzinsuffizienz genannt, ist eine Erkrankung, die trotz optimaler Erstversorgung meist langfristige Folgen nach sich zieht. „In der Klinik ist nach der Behandlung zunächst alles wieder gut, doch zuhause kehren die Symptome dann vielleicht bald wieder zurück. So müssen manche Patienten häufig stationär behandelt werden“, erklärt Dr. Daniel Stierle. Um genau das zu verhindern, wird hier in der Herzinsuffizienzschwerpunktklinik gemeinsam mit dem Patienten an dessen Erkrankung gearbeitet, um diese rasch und umfassend zu behandeln. „Die Patienten müssen dann kürzer und seltener ins Krankenhaus, ihre Lebensqualität steigt trotz der chronischen Erkrankung und sie selbst können dazu eine Menge beitragen“, so Oberarzt Dr. Daniel Stierle, der den Schwerpunkt Herzinsuffizienz der Kardiologie leitet.  

Starkes Netzwerk bei Herzschwäche

Zentrale Idee im Konzept einer Herzinsuffizienz-Schwerpunktklinik ist das enge Miteinander von Patient, Ärzten und Pflegefachkräften, aber auch den weiterbehandelnden niedergelassenen Ärzten sowie Angehörigen und ambulant Pflegenden. Auch eine spezialisierte Herzinsuffizienz-Ambulanz (geleitet von Dr. Daniel Stierle) ist Teil des Versorgungskonzeptes, in der schwer herzinsuffiziente Patienten durch Überweisung vom Kardiologen untersucht werden können, um das weitere Vorgehen mit den Patienten und den ärztlichen Kollegen besprechen zu können.

Engmaschige Betreuung

Spezialisierte Herzinsuffizienz-Pflegefachkräfte leisten einen wichtigen Beitrag bei der engmaschigen Betreuung der schwerkranken Patienten. Durch regelmäßige telefonische Kontakte kann so eine Therapiesteuerung vorgenommen und eine Verschlechterung der Erkrankung verhindert werden, um im besten Fall eine erneute Krankenhausaufnahme zu verhindern.

Die zertifizierte Herzinsuffizienz-Schwerpunktklinik ermöglicht rund um die Uhr ein vollumfängliches Diagnostik- und Therapieangebot. Vom Herzultraschall über einen Herzkatheter bis zur Stabilisierung schwerkranker Patienten mit kreislaufunterstützenden Maßnahmen auf unserer interdisziplinären Intensivstation wird eine strukturierte Diagnostik und Behandlung herzinsuffizienter Patienten angeboten. Durch die Etablierung der speziellen Herzinsuffizienz-Ambulanz kann auch eine weitere engmaschige Betreuung nach Entlassung aus dem Krankenhaus in enger Absprache mit den niedergelassenen Kollegen angeboten werden.